Fr, 18.10.2024 , 09:35 Uhr

Nach G7-Gipfel in Perugia

Papst wirbt für Inklusion von Menschen mit Behinderung

Papst Franziskus hat weltweit mehr Inklusion für Menschen mit Behinderung gefordert. Diese müsse von allen Ländern als Priorität anerkannt werden, betonte er bei einem Treffen mit den Teilnehmern des G7-Treffens zum Thema Behinderung am Donnerstag im Vatikan. „Um die Welt inklusiv zu gestalten, müssen nicht nur die Strukturen angepasst, sondern auch die Mentalität verändert werden, damit Menschen mit Behinderungen in jeder Hinsicht als Teilnehmer am gesellschaftlichen Leben betrachtet werden“, sagte er.

Dies bedeute auch, die Fähigkeiten eines jeden Menschen bestmöglich zu nutzen und ihm Möglichkeiten für eine menschenwürdige Arbeit zu bieten. Jemanden von dieser Möglichkeit auszuschließen, sei eine schwerwiegende Form der Diskriminierung. Gleiches gelte für die Teilnahme am kulturellen und sportlichen Leben. Neue Technologien könnten „mächtige Werkzeuge“ für Inklusion und Teilhabe sein, merkte Franziskus an – wenn sie für alle zugänglich gemacht und klug eingesetzt würden.

Der Papst selbst möge das Wort „Behinderung“ nicht so sehr, er bevorzuge „unterschiedliche Fähigkeiten“. Weiter kritisierte Franziskus Schwangerschaftsabbrüche nach einem auffälligen Befund bei der Pränataldiagnostik scharf: Menschen mit Behinderungen würden leider oft schon „weggeschickt“, bevor sie geboren seien. „Sie sehen das Röntgenbild und … zurück an den Absender.“ Doch sei jeder Mensch ein wertvolles Geschenk für die Gesellschaft.

Von Montag bis Mittwoch fand im italienischen Perugia ein G7-Gipfel zum Thema Inklusion und Behinderung statt. Dabei wurde die „Charta von Solfagnano“ unterzeichnet, die dem Papst in der Audienz überreicht wurde. Darin verpflichten sich die teilnehmenden Staaten, Inklusion von Menschen mit Behinderung voranzubringen. Deutschland vertrat Kerstin Griese, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Arbeit und Soziales.
KNA

Das könnte Dich auch interessieren

18.10.2024 Das Heilige in Natur und Alltag Der Österreicher Peter Handke zählt zu den bedeutendsten deutschsprachigen Autoren der Gegenwart. Franziskanerpater Willibald Hopfgartner, der ihn persönlich kennt, widmet sich in seinem jüngsten Buch der „eucharistischen Poetik“ in Handkes Werk. Im Interview erzählt der Ordensmann, wie er zu dieser verstärkten Auseinandersetzung mit dem Schriftsteller kam und welche Bedeutung das „Heilige“ in dessen Schriften einnimmt. 18.10.2024 Katholische Bischöfe gegen liberalere Abtreibungsregelungen Die Deutsche Bischofskonferenz hat sich erneut gegen eine Liberalisierung der bestehenden Abtreibungsregelung ausgesprochen und einen entsprechenden Vorstoß von Verbänden kritisiert. 17.10.2024 Neue Autobiografie von Papst Franziskus kommt im Januar Im Januar erscheint eine neue Autobiografie von Papst Franziskus. Das Buch mit dem Titel "Hoffe" ("Spera") soll am 14. Januar zeitgleich in 80 Ländern veröffentlicht werden. 17.10.2024 Deutliche Auseinandersetzung über theologische Grundsatzfragen Bei der im Vatikan tagenden Weltsynode über Veränderungen in der katholischen Kirche hat es am Mittwoch eine ungewöhnlich deutliche Auseinandersetzung über theologische Grundsatzfragen gegeben.